Indikative Plomben sind aus einem Material gefertigt, das sich leicht von Hand oder mit einem einfachen Schneidewerkzeug oder einer Schere entfernen lässt. Sie haben keinerlei Verriegelungsfunktion wie Sicherheitsplomben (S) oder Hochsicherheitsplomben (H).
Aus diesem Grund besagt die Norm im Weiteren (5.1.1. Anmerkung, Seite 6):
Die Begriffe Indikativ, Sicherheit und Hochsicherheit beziehen sich auf die Verriegelungsfähigkeiten einer Sicherheitsplombe (also minimale, mittlere und erhebliche Verriegelungsstärke).
Da sich Indikative Plomben per Definition „leicht per Hand entfernen lassen“ (3.1.4),, entfallen für diese die unter Klausel 5 genannten Stärketests.
Wir wollen dies mit einem einfachen Beispiel erklären.
Basierend auf den Anforderungen der Zugfestigkeitsprüfung muss eine Plombe, um als S (Sicherheitsplombe) klassifiziert zu werden, einen Wert von 227 kg oder höher während der Prüfung erreichen.
Es ist keine Kunststoffplombe auf dem Markt erhältlich, die auch nur annähernd diesen Wert erreicht. Eine Indikative Plombe konnte diesen Wert niemals erreichen.
Warum also sollte etwas getestet werden, wenn das Ergebnis schon im Vornherein klar ist?
Relevante Aspekte für Indikative Plomben
Die folgenden Aspekte, die ebenfalls Teil der Norm ISO17712 sind, erscheinen uns für indikative Sicherheitsplomben viel wichtiger.
- Manipulationsnachweis – Klausel 6
- Anhang A – Sicherheitsbezogene Praktiken der Plombenhersteller
- Anforderungen für Hersteller und Plomben
Nachweis von Manipulationen oder Schutz vor Manipulationsversuchen
Diese Klausel schreibt vor, dass Plomben mit Manipulationsnachweisfunktionen konzipiert und gefertigt werden müssen, die einen klaren Nachweis von Manipulationen bieten (Klausel 6, Seite 19).
Die Basisfunktion aller Plomben ist die „lndikatorfunktion“, also die Fähigkeit, nach Versuchen, die Plombe zu manipulieren, einen entsprechenden Nachweis zu liefern. In der Praxis bedeutet das, dass die Manipulation bei einer vor Ort durchgeführten Sichtprüfung oder anderen Inspektion einer Plombe feststellbar sein muss.
Unisto entwickelt und fertigt Sicherheitsplomben seit fast 100 Jahren und die oben genannte Anforderung gehört zu unserem täglichen Geschäft.
Mit anderen Worten: Lange bevor die ISO17712-Norm in Kraft getreten ist, haben wir bereits konsequent das Ziel verfolgt, Plomben mit dem bestmöglichen Manipulationsschutz herzustellen. Genau dafür sind wir bei unseren Kunden bekannt.
Anhang A – Sicherheitsbezogene Praktiken der Plombenhersteller
Dieser Anhang behandelt und definiert verschiedene Aspekte, wie Zertifizierung von Plombenherstellern, Risikobeurteilung für Anlagen, Kontrolle des Zugangs zu Produktions- und Lagerbereichen, Plombenvertrieb, Kenntnisse und Vorgehen der Anwender, Handhabung während des Transports, Nachbetreuung (Stadium im Lebenszyklus der Plomben nach deren Auslieferung).
Da Unisto alle Anforderungen dieses Anhangs erfüllt, waren wir von Anfang an nach ISO 17712 Anhang A zertifiziert.
Anforderungen für Hersteller und Plomben
Der Hersteller:
- muss alle Plomben mit seinen Unternehmensangaben kennzeichnen. Sind diese auf der Plombe nicht erkennbar, ist diese nicht ISO17712-konform.
- muss Plomben mit eindeutigen Zahlencodes und Kennzeichnungen (z.B. Kundenlogo) herstellen.
- darf diese eindeutigen Zahlencodes nicht mehrfach verwenden oder duplizieren.
- muss Nummer und Kennzeichnung, Datum des Produktionsabschlusses, Datum der Bestellung, Datum des Versands und Empfänger der Lieferung nach Plombentyp aufzeichnen.
- muss diese Daten für einen Zeitraum von mindestens 7 Jahren aufbewahren.
- muss den Zugang zu Produktions- und Lagerbereichen sowie Verladebereichen kontrollieren und lagern Plomben und dazugehörige Geräte in sicheren Bereichen.
- muss ISO 9001-zertifiziert sein.
- muss im Besitz eines Zertifikats gemäss ISO 17712:2013 Anhang A (bewährte Praktiken) sein.
Für indikative Sicherheitsplomben sind dies die relevanten Vorgaben.
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